In dieser dunklen und kalten Jahreszeit leiden viele Menschen unter einer Winterdepression. Eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse stellte heraus, dass fast jeder Dritte in Deutschland von einer Winterdepression betroffen ist und sich antriebslos und schlapp fühlt. Betroffene klagen vor allem über Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit. Zwei Drittel gaben an, dass sie morgens nur schwer aus dem Bett kommen und es ihnen tagsüber an der nötigen Energie fehlt. Darüber hinaus verspürt jeder Fünfte im Zuge einer Winterdepression einen starken Heißhunger auf Süßes und greift aus Frust zu ungesunden Snacks.
Auslöser:
Ein Mangel an Lichtzufuhr ist schuld an diesen Symptomen, was die Produktion stimmungsverbessernder Endorphine hemmt. Das führt weiter dazu, dass während einer Winterdepression weniger Serotonin ausgeschüttet wird, das auch als Glückshormon bekannt ist. Des Weiteren sorgt die Dunkelheit dafür, dass das Schlaf-Hormon Melatonin vermehrt erzeugt wird und wir uns müde und schlapp fühlen. Wenn man diese Symptome verspürt ist es wichtig viel raus zu gehen und genug Tageslicht einzufangen.
Was bewirkt Sport?
Auf die Frage, welcher Mechanismus der stimmungsaufhellenden Wirkung zugrunde liegt, gibt es gegenwärtig noch keine endgültige Antwort.
Auf der einen Seite wird vermutet, dass sportliche Aktivität zu bestimmten Veränderungen der Hirnchemie führt. Körperliche Anstrengung regt die Produktion von Katecholaminen an, besonders von Noradrenalin. Dieser wichtige Botenstoff ist im Gehirn von Depressionspatienten in geringerer Konzentration zu finden als bei psychisch Gesunden. Dieser Mangel wird für Symptome der Erkrankung mitverantwortlich gemacht.
Auf der anderen Seite wird über einen Mangel an Serotonin als Auslöser spekuliert. Dieser Neurotransmitter ist so etwas wie der Glücksbote des menschlichen Organismus. Ein ausreichend hoher Serotonin-Spiegel verbreitet die Botschaft von Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Ob eine gedrückte Stimmung den Serotonin-Spiegel sinken lässt, oder sinkende Serotonin-Spiegel auf die Stimmung schlagen, ist noch umstritten. Fest steht: Bei Depressionspatienten ist die Konzentration des Botenstoffs oft drastisch verringert, weshalb sie mit Medikamenten behandelt werden, die den Serotonin-Pegel anheben.
Was ist zu beachten?
Wichtig ist es sich regelmäßig körperlich zu betätigen. Bei einer längeren Pause verflüchtigt sich die stimmungsaufhellende Wirkung wieder schnell. Empfohlen werden 2-3 Trainingseinheiten in der Woche bei einer angemessenen Belastung. Gerade bei depressiven Menschen, die sich krankheitsbedingt oft sehr abschotten, kann das Gemeinschaftsgefühl in einer Gruppe sehr positive Effekte haben. Sie treffen wieder andere, neue Menschen, mit denen sie gemeinsam etwas machen. Das hilft auch, bei der Stange zu bleiben.